Die Heimatfreunde
Angelmodde begannen 1985 mit ihrer Arbeit. Die bei der Redaktion
eingehenden
Beiträge werden in Form einer Zeitschrift veröffentlicht.
Seit 1990 erschienen 20
Hefte im Selbstverlag.
Im Folgenden stellen wir
die einzelnen Hefte in Kurzform vor.
Heft
1 (1990) Seite 9-42
Wilhelm
Kohl, Angelmodde
Bemerkungen zur
Ersterwähnung des
Ortes
Vorgestellt wird die Urkunde des Domkapitels in Münster aus dem
Jahre 1176, in
der die Domkapitulare gemeinsam bekunden, wie sie zur Vermeidung
künftigen
Streitens unter sich die Oboedienzen vergeben wollen. Zu diesen
gehörte auch
die kleine, nicht bedeutende Oboedienz von Angelmodde. Dieses Statut
des
Domkapitels zu Münster ist das älteste erhaltene Dokument, in
dem Angelmodde
erwähnt wird. (Eine faksimilierte Wiedergabe dieser Urkunde kann
im Gallitzin
Haus erworben werden.) Fragen zur Entstehungszeit des Kirchspiels, der
Burg,
des Schulzenhofs und zur Gründung der Kirche im 11. Jahrhundert
werden
angesprochen. Manches muss noch unbeantwortet bleiben.
Heft
1 (1990) Seite 43 – 110
Wolf
Lammers, Die Gemeinde Angelmodde Ihre verfassungsrechtlichen Grundlagen
dargestellt insbesondere unter Verwertung der Protokollbücher und
Akten des
Amtes Wolbeck (1821 – 1945)
Die Geschichte einer
kleinen
westfälischen Gemeinde im 19. Jahrhundert mit den umwälzenden
Ereignissen von
der Zeit im Fürstbistum Münster zur Entwicklung der
Selbstverwaltung unter der
preußischen Landgemeindeordnung wird dargestellt. Der Beitrag
befasst sich mit
den Veränderungen beim Übergang von der Monarchie zur
Weimarer Republik und
endet mit den Jahren 1944/45, nachdem 1933 die Zeit politischer
Verbrecher
begann, die jegliche Selbstverwaltung zerstörten.
Heft 2
Wolf
Lammers, Die Feuersbrunst in Angelmodde am 8. Juli 1831, der
Wiederaufbau des Dorfes, der Küsterei, der Schule und der Kirche
Der verheerende Brand
brach aus
im Hause eines Holzschuhmachers, dort, wo heute das Gallitzinhaus
steht. Die
Brandursache wurde nie geklärt. Über Löscharbeiten,
Hilfe für die Obdachlosen,
das Beschaffen von Baumaterial und die Organisation des Wiederaufbaus
wird
berichtet.
Ein wesentlicher Teil
der Arbeit
ist dem Wiederaufbau der Schule mit der angebauten Küsterei
gewidmet. Die
Brandschäden an der Kirche zu beseitigen war äußerst
mühsam. Die Angelmodder
mussten zunächst einmal ihre eigenen Häuser aufbauen.
Heft
3 ( 1992 )
Paul
Reiser, Amalia Fürstin von Gallitzin - Stationen ihres Weges Teil 1
(Inhaltsbeschreibung
siehe Heft
6)
Heft
4 (1992)
Wolf
Lammers, Brücken in Angelmodde, insbes. die
Twenhövenbrücke und der Bau
der Wersebrücke 1926
Für ein Dorf wie
Angelmodde, das
zwischen den Flüssen Angel und Werse
liegt, haben Brücken besondere Bedeutung. In diesem Heft berichtet
Wolf Lammers
anhand von Karten, Urkunden und Akten über die wechselvolle
Geschichte der
Brücken im Gebiet der Gemeinde in den letzten 3 Jahrhunderten.
Über die
Unterhaltung und
Reparaturen der Brücken kam es zum Streit mit dem Grafen Mervelt
und zu
langwierigen und kostspieligen Prozessen mit den Alberslohern bis vor
das
königliche Obertribunal in Berlin.
Die Fahrbrücke
und die Chaussee
nach Delstrup (Gremmendorf) wurden erst
1927 gebaut.
Heft
5 (1993)
Wolf
Lammers, Angelmodde und die westfälische Landes- eisenbahn
Um den Bau der
WLE-Strecke
Neubeckum – Münster darzustellen gab es einen besonderen Anlass:
1993 war diese
Bahn 90 Jahre alt. Es gab auch einen kommunalpolitischen Grund: beim
Bau
engagierte sich die kleine Gemeinde außerordentlich. Bei einem
Etat von 13600 M
stellte sie für den Grunderwerb 8600 M Bereit und zeichnete Aktien
in Höhe von
50000 M.
Nach schwierigen
Verhandlungen
eröffnete die Bahn im September 1903. Der Bahnhof wurde nach einem
Musterplan
erst 1905 gebaut, bekam aber sogleich eine Gastwirtschaft die bis 1972
bestand.
Heft 6 (1993)
Paul
Reiser, Amalia Fürstin von Gallitzin, Stationen ihres Weges, Teil 2
In den Heften 3 und 6
werden
Leben und Person der Fürstin Amalia von Gallitzin, geb.
Gräfin von Schmettau
vorgestellt. Sie wurde 1748 in Berlin geboren und besuchte neun Jahre
lang bis
1761 die Schule der Ursulinen in Breslau. Die Stationen ihres
Lebensweges, der
sie von Berlin und Breslau über Den Haag nach Münster und
Anglmodde führte,
werden bis zu ihrer Lebenskrise 1784 nachgezeichnet.
1781 mietete sie im
Haus
Angelmodde des Grafen Merveld beim Pächter Johann Bernhard Hamsen
für sich und
ihre beiden Kinder Marianne und Dimitriy die Oberwohnung und den Garten
zur
Werse. Dieses Haus kam ihrem Wunsch nach einfachem Leben auf dem Lande
entgegen
und sie blieb dort über 25 Jahre bis zu ihrem Tode. Ihre Residenz,
der „Hof in
Münster“, lag an der Grünen Gasse.
Während ihres
ganzen Lebens
suchte die Fürstin von Gallitzin vor allem Männer, die ihr
helfen konnten und
wollten, gebildeter und vollkommener zu werden; ihr Lehrer Frans
Hemsterhuis
und schließlich Franz Freiherr von Fürstenberg, Generalvikar
und
Bildungsreformer im Bistum Münster. Die Erziehungsbemühungen
der Fürstin werden
geschildert, vor allem auch Begegnungen mit
Menschen, die für sie von Bedeutung wurden, z.B.
Friedrich Heinrich
Jacobi, Matthias Claudius, Anton Matthias Sprickmann und Johann
Wolfgang von
Goethe.
Heft 6 der Chronik
endet mit dem
Testament der 35 jährigen Frau und dem Hinweis, dass sich die
entscheidende
Wende für das weitere Leben der Fürstin von Gallitzin
ankündigt.
Heft
7 (1994)
Anette
Lütke Twenhöven-Zeits, Die Geschichte
des Hofes Lütke Twenhöven bis zur Ablösung der
gutsherrlichen Bindungen
Aus der Chronik von Josef Wille, Zur Geschichte
der Höfe
Beiträge von Klassen der Eichendorff-Schule
Otto
Senger,
Heimatgeschichte als demokratische Herausforderung
Im ersten Teil geht
es um
Angelmodder Höfe. So befasst sich Anette Lütke
Twenhöven-Zeits in ihrer
Examensarbeit als Lehramtskandidatin (1978) mit der historischen
Entwicklung
ihres elterlichen Hofes.
Schüler und
Lehrer der
Eichendorff-Schule zeigen in ihren preisgekrönten Beiträgen,
wie schon in der
Grundschule Lokalgeschichte lebendig werden kann.
In einem aktuellen
Teil werden
die Reden zur Eröffnung des Gallitzin-Hauses und ein Bericht
über den Umbau der
alten Schule wiedergegeben.
Heft
8, 9, 10, 11 (1995-1997)
Wolf
Lammers, Geschichte der Kirche von St. Agatha zu
Angelmodde von 1780
bis 1945, dargestellt in neun Teilen
Candida
Syndikus, Die baugeschichtliche Stellung der Pfarrkirche St.
Agatha zu Angelmodde
(Heft10)
Heft
8 (1995)
Dieses Heft
enthält ein Verzeichnis
aller in St. Agatha tätigen Pastöre von 1336 bis 1995. Die
ersten schriftlichen
Unterlagen sind das Einkünfteregister und die Rechnungslegung ab
1789. Sowohl
die Strafpredigten als auch die Prozessakten zur Sicherung der
Einkünfte für
Pastor und Kirche – bis zu den Kosten für das ewige Licht – sind
hier veröffentlicht.
In der Zeit der
französischen
Besatzung ab 1812 mussten sich Pastor
und Gemeinde gegen den vom Präfekten beabsichtigten Verkauf der
Kirche wehren.
Die französische Zentralverwaltung hatte Wolbeck als Hauptkirche
vorgesehen.
Von den im
Münsterland
aufgelösten Klöstern erhielt St. Agatha eine Reihe sakraler
Gegenstände, aber
gegen die damit verbundenen Neuerungen, z.B. einen neuen Hochaltar,
wehrte sich
Pfarrer Althoff, und der Landrat musste im Sinne der Gemeinde
eingreifen.
Heft
9 (1996)
1815 begann die
Preußische
Verwaltung. Die Kirche erhält wieder die Aufgabe, das
Personenstandsregister zu
führen, die Beerdigungspraxis wird von der neuen Verwaltung einer
stärkeren
Kontrolle unterworfen.
Diese befasste sich
wieder mit
Plänen, St. Agatha zu schließen. Daraus ergab sich eine
langwierige
Auseinandersetzung um den Erhalt der
Kirche und der Pfarrei.
Der Pfarrer musste
sich um ihre
Existenzgrundlagen und um die dringend notwendige Renovierung der 1648
erbauten
Pastorat bemühen. Von neuen Formen der Frömmigkeit wird
berichtet, wie sie im
40stündigem Gebet als Gegenmaßnahme zum ausgelassenen
Karnevalstreiben und in
der vielfarbigen Ausmalung des Kirchenraumes im Sinne des Historismus
in den
60er Jahren des 19. Jahrhunderts zum Ausdruck kam.
Heft
10 (1996)
Die Preußen
übertrugen das
Schul-und Armenwesen der Kirchengemeinde und ihrem Pfarrer. Bei der
Personalunion von Lehrer, Küster und Organist kam es im kleinen
Angelmodde zu
einem komplexen, zuweilen sehr schwierigen Verhältnis zwischen
Pfarrer und
Lehrer, das erstmals bei Pfarrer Klüter umfassend dargestellt
werden kann.
Gegen Ende seiner 40 Jahre in Angelmodde durfte Pfarrer Klüter
seine Schule
nicht mehr betreten.
Von dieser und
anderen staatlichen
Schikanen, deren Opfer der Pfarrer und seine Pfarrkinder im Kulturkampf
wurden,
wird berichtet.
Candida
Syndikus beschreibt die Kirche
St. Agatha als die am vollkommensten in ihrer spätromanischen
Gestalt erhaltene
Dorfkirche des münsterischen Umlands. Die Besonderheiten werden im
Vergleich
mit anderen romanischen Kirchen in Münster und Umgebung
anschaulich
dargestellt. Durch die stilgeschichtliche Einordnung gelingt die
überzeugende
Datierung der Kirche in das zweite Viertel
des 13. Jahrhunderts.
Heft
11 (1997)
Mit dem Ende des
Kulturkampfes
erhielt Angelmodde nach acht Jahren
wieder einen Pfarrer. Nach jahrelangen Auseinandersetzungen wurde 1898
das neue
Pfarrhaus gebaut. Die Zeit bis zum 1. Weltkrieg ist
geprägt durch ein ruhiges Gemeindeleben und durch
die Gründung mehrerer
kirchlicher Vereine.
Über
Ferienkinder aus Erkenschwick in den Kriegsjahren 1917/18 in Angelmodde
wird
berichtet, und dass es endlich 1941 mitten im 2. Weltkrieg Pfarrer
Josef
Dahlmann gelang, die Freigabe der Kirchenbänke in St. Agatha zu
verkünden,
nachdem alle Alteingesessenen auf ihre ererbten Sitzplätze
verzichtet hatten.
Dargestellt
werden die Schikanen der Nationalsozialisten gegen kirchliche Vereine
und
Institutionen in Angelmodde und der Prozess vor dem Sondergericht
Dortmund
gegen Pfarrer Dahlmann, der aufgrund einer Denuntiation wegen Vergehens
gegen
das Heimtückegesetz verurteilt wurde.
Die
wohl erschütternste Eintragung von Pfarrer Dahlmann in der
Pfarrchronik wird
als bedeutendes Zeitdokument wiedergegeben. Es handelt sich um die
Namen der
acht Toten aus der kleinen Gemeinde, die bei dem amerikanischen
Luftangriff auf
Münster am Sonntag dem 10. Oktober 1943, nachmittags um 15 Uhr ums
Leben kamen.
Auf dieser Seite findet sich der Sichtvermerk des Bischofs vidimus
Clemens
August, den dieser anlässlich seines Firmbesuchs in Angelmodde am
14. November
1943 eintrug.
Dieses
Heft enthält außerdem die Fotografien der Angelmodder
Pfarrer seit 1839, ein
ausführliches Quellen-und Literaturverzeichnis zu den
Beiträgen von Wolf Lammers
und ein Namens- und Sachregister zu allen Beiträgen in den Heften
8 bis 11
Heft
12 (1998)
Das
Gallitzinjahr
Dieses Heft ist ganz
der Fürstin
Amalia von Gallitzin (1748 bis 1806) gewidmet.
Im Jahre 1998 wurde
der 250.
Geburtstag der Fürstin gefeiert. Deshalb war Angelmodde
Mittelpunkt vieler
Festlichkeiten, die die Heimatfreunde aus Anlass des Geburtstages der
Fürstin
organisierten. So wurde frühzeitig ein Festprogramm
zusammengestellt, das über
die auf das ganze Jahr verteilten Veranstaltungen des
Jubiläumsjahres
informierte. Zu den Veranstaltungen gehörte eine Reihe von
Vorträgen, ebenfalls
über das ganze Jahr verteilt, die sich unmittelbar oder mittelbar
mit der
Fürstin und ihrem Kreis beschäftigten. Die Heimatfreunde
meinten, dass diese
Vorträge es wert seien, in einem Heft zusammengestellt zu werden.
Es handelt sich um
die Predigt
von Msgr. Dr. Michael Freiherr von Fürstenberg, sodann
eine
Kunsthistorische Betrachtung über das Gemälde des Theobald
von Oer „Die Fürstin
und ihr Kreis“, das vierzehn Tage im Gallitzinhaus ausgestellt war;
diese
Einführung gab Pfarrer Thomas Frings (Kunsthistoriker
M.A.). Franz Josef Ruwe stellte das
Ergebnis eines
Schülerwettbewerbs zur Umgestaltug eben
dieses Gemäldes vor und OstD Günther
Lassall berichtete über die „Reform der Elementarschule durch
B. Overberg“
Der Philosoph Prof.
Helmut Gipper
ging der Frage nach „Was ist Wahrheit?“ und der Psychiater Prof.
Reiner
Tölle sprach über „Sensitivität und Hypochondrie
zwischen gesund und
krank“. Michael Stoffregen Büller befasste sich mit dem
Thema „Die
Fürstin zu Pferde – Franz von Fürstenberg und die Reitkunst
in Münster“. Während Frau Dr. Irmgard Niehaus sich
mit dem Zitat der
Fürstin „Es war, als ob
eine Kruste von meinen Augen fiel; Aufklärung und Christentum bei
Amalie von
Gallitzin“ auseinander setzte.
Der Vortrag des
Historikers Prof.
Hansschmidt „Das Fürstentum zu Münster zur Zeit
Fürstenbergs und der Fürstin“
ist in diesem Heft nicht abgedruckt, weil er im Ausstellungskatalog der
ULB von
1998 nachzulesen ist (vergl. Das Editorial S.8).
Wegen der
übrigen Veranstaltungen
(Hommage an die Fürstin; Fußwanderung auf den Spuren der
Fürstin von der Grünen
Gasse nach Angelmodde; Vorstellung der Geschichte, Wiederaufbau und
Restaurierung des Hauses Lütkenbeck; u.a. mehr) wird auf das im
Heft
abgedruckte Festprogramm hingewiesen.
Heft
13
Politik
für Angelmodde
Dieses Heft hat eine
besondere
Note: zum einen umfasst es den Zeitraum von 1945 bis in die Gegenwart,
zum
anderen beruht seine Darstellung auf den Zeugnissen dreier Zeitzeugen,
und
schließlich hat es ein ausgewiesener Soziologe maßgeblich
gestaltet.
25 Jahre nach der
Eingemeindung
in die Stadt Münster (1975) erinnert man sich nicht nur der alten
Zeiten,
sondern stellt fest, dass die eingemeindeten Stadtteile eine der
Stärken
Münsters sind und dies seine Grundlage in der allseits anerkannten
guten Arbeit
der alten Gemeinderäte hat. Die Heimatfreunde wollten mit diesem
Heft einen
neuen Weg gehen, Zeitgeschichte zu schreiben. Dank Achim Schrader, dem
so früh
verstorbenen Professor für Soziologie war es gelungen, drei
Zeitzeugen, Helmut
Damwerth (CDU), Hildegard Herzberg (FDP) und Eberhard Schulz (SPD) in
Gesprächen zu befragen, neben ihrer Biographie insbesondere ihr
Handeln im
Gemeinderat von Angelmodde vorzustellen. So wird deutlich, dass die
umsichtige
Arbeit des Gemeinderates eine beachtenswerte Bilanz
aufweist und diese
gute Lage der
Stadt Münster die Übernahme vorteilhaft erschienen
ließ. In den einzelnen
Darstellungen werden auch die spannungsreichen Auseinandersetzungen im
Rat der
Gemeinde Angelmodde insbesondere um die Schulen oder neue Baugebiete
deutlich.
Insgesamt wird eine lebendige Zeitgeschichte deutlich.
Heft
14
In diesem
umfangreichen Heft sind
zwei Beiträge enthalten. Jochen Brück
schreibt Technikgeschichte und stellt die Ölmühle auf dem
Hofe Hoffschulte vor; Hans
Tacke veröffentlicht die „Chronik der Dorfgemeinde
Angelmodde
von1934.bis 1937“ von Dr. Josef Wille
1938 geschrieben.
Nach Brück ist
die Ölmühle auf
dem Hof in den Jahren zwischen 1833 und 1840 gebaut worden, doch war
auf dem
Hof schon mindestens seit 1787 Öl gewonnen worden. Die Produktion
wurde 1870
eingestellt. Eingehend untersucht der Verfasser den Antrieb von
Ölmühlen durch
einen sogenannten Pferdegöpel, vergleicht verschiedene
Göpelwerke, um dann detailliert
darzulegen, wo der Göpel auf dem Hof Hoffschulte gestanden hat.
Auf dem Hof
erinnern heute noch neben dem Ölmühlenhaus zwei
Mühlsteine und
insbesondere die „Regeln eines
Ölmüllers“, ein Tagebuch aus der Zeit zwischen 1815 und 1845
an die Existenz
der Mühle. Dieses wertvolle Tagebuch stellt Brück eingehend
vor.
In der zweiten Arbeit
bietet Hans
Tacke einen vollständigen Abdruck der Wille Chronik von1938 – von
der
Nazitünche gereinigt und mit einem kritischen Kommentar versehen.
Die Nazis
hatten 1934 den Bürgermeistern aufgegeben, eine Chronik ihrer
Gemeinde
schreiben zu lassen. Das besorgte für die Bauern in Angelmodde Dr.
Josef Wille,
ein arbeitsloser Jungakademiker; beraten hat ihn damals der Leiter des
Stadtarchives Dr. Eduard Schulte, der eine volksnahe Schrift
propagierte. Nach
der Vorschrift der Nazis war die Chronik mit Tinte in
Sütterlinschrift zu
fertigen. Tacke befasst sich eingehend
mit den Quellen die Wille benutzt haben muss. Aufgrund der zahlreichen
Arbeiten
in den bisherigen Chroniken kommt Tacke zu dem Ergebnis, dass Wille die
Quellen
gar nicht oder nur ungenau kannte; er attestiert ihm einen allzu
sorglosen
Umgang mit den Quellen. Die von Tacke erarbeiteten Korrekturen werden
umfangreich vorgestellt und schließlich fragt Tacke mit Recht,
welchen Sinn es
damals (1937) machte, aus Zeitungsberichten und nicht genannten Quellen
eine
Dorfchronik zu erstellen.
Dennoch – das
Original ist den
Heimatfreunden als Zeitdokument so viel wert, dass sie das Werk in
Leder binden
und durch eine Leinen bezogene Kassette schützen ließ; es
befindet sich in
Privatbesitz.
Heft
15
Kirchen
und Friedhöfe
In diesem Heft
stellen die
kenntnisreichen Autoren die Kirchen, Kapellen, Bildstöcke,
Hofkapellen und
Wegkreuze in Angelmodde dar.
Die evangelische
Kirche feierte
2002 den Tag, in dem ihre Kirche vor 50 Jahren errichtet wurde.
Mittlerweile
hat die Denkmalbehörde das Gebäude in die Denkmalliste
eingetragen.
Die St.
Bernhardkirche, 1959
fertiggestellt, gedachte 2002 des Tages, als 1953 der Kirchbauverein
gegründet
wurde. Die alte romanische St. Agatha Kirche vorzustellen ist immer von
hohem
Interesse.
K.J. Plaßmann
konnte zur
Baugeschichte der St. Agatha Kirche auf umfangreiche Literatur
zurückgreifen,
während Rudolf Gause, evangelische Kirche, und Rudolf
Grawe, St.
Bernhard Kirche, Neuland betreten
mussten. Bemerkenswert bei allen drei Arbeiten ist der Umfang und die
eingehende Darstellung der baulichen
Veränderungen an und in den Kirchen.
Bei der St. Agatha
Kirche waren
es veränderte Kunstauffassungen – zurückzuführen bis zur
frühen Romantik und
notwendige Reformen nach dem 2. Vatikanischen Konzil, während die
beiden neuen
Kirchen große und mehrmalige Erweiterungen erfuhren. Die Kirche
von St.
Bernhard wurde in ihrer kurzen Baugeschichte häufiger und
tiefgreifender
verändert als die St. Agatha
Kirche in acht Jahrhunderten. Etwas ganz Neues kam mit der Kapelle im
Kardinal-von-Galen-Stift hinzu.
K.J.
Plaßmann stellt Bildstöcke Hofkapellen und Wegekreuze,
bedeutende Zeugnisse der Frömmigkeit, vor und man staunt über
die große Anzahl.
Als Verwalter des Friedhofes der St. Agatha Gemeinde war er zudem
berufen, die
Ehrenmale und Grabstätten für die Kriegstoten der beiden
Weltkriege und die
drei Friedhöfe in Angelmodde zu beschreiben.
Heft
16
Die
freiwillige Feuerwehr
Zum ersten mal hat
sich der
langjährige „Chefredakteur“ unserer Chroniken, Achim Schrader,
hier
selbst als Autor betätigt und sogleich mit einem Thema, dass ihm
das Bekenntnis
in die Feder gab: „Ich bedaure es als jemand, der in einer
Großstadt
aufgewachsen ist, nun sehr, keine Gelegenheit gehabt zu haben, als
junger Mann
in eine Freiwillige Feuerwehr eintreten zu können.“
In seiner Schrift
wird deutlich,
dass die freiwillige Feuerwehr eine letzte Insel der
bürgerschaftlichen
Mitarbeit darstellt.
Schrader stellt das
Spannungsverhältnis von Organisation der Feuerwehr zur Politik dar
und zeichnet
die Entwicklung seit 1831, zeigt Licht und Schatten der Freiwilligkeit,
zeigt
den Niedergang zu einer Hilfspolizeitruppe in der NS- Zeit und den
schweren
Dienst in den Kriegszeiten. Das Feuerschutzgesetz von1958 und die
Auswirkungen
der Gebietsreform stellt Schrader dar. Seiner Neigung gemäß
widmet sich der
Verfasser mit großem Einsatz der Technik und der Ausbildung: der
ersten
Motorspritze, der Nachrichtentechnik und den neuen Fahrzeugen. Von
hohem Wert
sind die Darstellungen über die Brandkatastrophe 1831, die
Einsätze während der
Bombardierung von Münster und die Einsätze als Löschzug
der Feuerwehr der Stadt
Münster. Das Schlusskapitel ist dem Thema Kameradschaft und
Öffentlichkeit
gewidmet, ausgehend vom Grundsatz: Gott zur Ehr, dem Nächsten zur
Wehr und
befasst sich mit der Frage der Wehr unter den Nazis.
Das Heft ist passend
zum 80.
Geburtstag der Freiwilligen Feuerwehr Angelmodde herausgekommen und
gilt als
ein Vermächtnis von Achim Schrader.
Heft
17
Das
Leben der Fürstin 1779 – 1806
Das Leben der
Fürstin von
Gallitzin ist in den Heften 3 und 6 der Chronik bis zu ihrem 24.
Lebensjahr von
Paul Reiser gezeichnet. Die Folgenden Jahre nennt Elisabeth Lammers in diesem Heft den Weg zum Glauben, das
Bemühen um eine gute Erziehung und Entwicklung ihrer beiden
Kinder, ihre Reisen
und Begegnungen mit bedeutenden Persönlichkeiten bis zu ihrem Tod
1806.
25 Jahre lebte die
Fürstin in
Münster und eine innige Verbindung hatte sie seit ihrer Konversion
zu
Angelmodde, so innig, dass sie ihrem eigenen Wunsch entsprechend auf
dem
Kirchhof in Angelmodde begraben wurde. Eingehend verfolgt die Autorin
den Weg
der Fürstin vom Besuch in Weimar und die Erziehung ihrer Kinder
sowie die
theologische Vorbereitung der Kinder auf die Erstkommunion. Sehr
lesenswert
sind die Abschnitte über den Ehemann, den Fürsten Dimitrij
Alexejewitsch,
sodann Johann Georg Hamann und vor allem Bernhard Overberg. Die
Fürstin schrieb
für ihre Kinder und deren Freunde, die vier Droste Brüder,
kathechetische
Unterweisungen und pädagogische Schriften über Belohnen und
Strafen.
Herausragende Ereignisse im Leben der Fürstin und des Kreises von
Münster –
nämlich Goethes Besuch hier, die Hilfe für französische
Emigranten und Graf
Stollwerks Konversion – finden sich eingehend beschrieben und
behandelt. Der
Tod der Fürstin und die Erinnerungen an sie in Münster bilden
den Schluss.
Heft
18
Zweihundertster
Todestag der Fürstin Gallitzin
Im Jahre 2006
erinnerten die
Heimatfreunde an den 200. Todestag der Fürstin durch eine
zweitägige
Gedenkveranstaltung. Im Mittelpunkt des ersten Tages würdigte Dr.
Ulrich
Töns den Lebens- und Todesbegleiter der Fürstin, Bernard
Overberg. Töns,
ehemaliger Direktor des Overbergkollegs hielt einen
tiefschürfenden Vortrag,
der ihm geradezu zu einer Verkündigung geriet. Der Vortrag in der
Agathakirche
wurde durch Orgelmusik umrahmt; an der Orgel spielte Henk Plaes, der
auch
einführende Worte niederschrieb. Am zweiten Tag stand im
Mittelpunkt die
Einweihung des Denkmals, das an den Kreis von Münster erinnert, wo
ehemals das
Haus Angelmodde, der Sommersitz der Fürstin, gestanden hat. Wie es
zu diesem
Denkmal kam schildert K.J. Plaßmann, der sich mit dem Planer und
Architekten
Peter Junglas um die Errichtung kümmerte. Der Gedanke des von
Peter Junglas
gestalteten Denkmals stellt nicht eine Person in den Mittelpunkt,
sondern
veranschaulicht die Idee, die die Mitglieder des Kreises von
Münster verfolgten
– so Pfarrer Thomas Frings in einer kunsthistorischen
Würdigung. K.J. Plaßmann, der maßgeblich
an
der Entstehung des Denkmals beteiligt war, stellt in dem letzten
Kapitel den
Gang der Ereignisse dar: von dem ersten Entwurf Paul Reisers zu einer
Bronzeplatte am Brückengeländer, über ein Denkmal mit
einer in Bronze
gegossenen lebensgroßen Personengruppe, bis hin zur Gestaltung
der Gesamtfläche
mit dem von P. Junglas entworfenen Kreis von Quadern.
Heft
19
Angelmodde
im Krieg
Hans Tacke
hatte schon
einmal aus der jüngeren Geschichte des Dorfes im Heft 14 die Zeit
von 1934 bis
1937 dargestellt. Es lag nahe, dass er sich auch mit der
Kriegsgeschichte des
Dorfes befasste, das während des Bombenkrieges auf Münster
stark in
Mitleidenschaft gezogen wurde.
Die Quellenlage ist
dürftig,
sodass das Hauptgewicht seiner Forschung in der Befragung von
Zeitzeugen
bestand. Von Kriegsbeginn bis zu den Bombenflügen auf Münster
war es ruhig in
Angelmodde. Dann jedoch schreibt Tacke von der Abwehr gegen die
Angriffe, von
der Luftverteidigung im Bereich Münster-Südost.
Die Menschen bauten
sich Bunker
und Rohrdeckungsgräben, um sich zu schützen. Ein
Batteriegefechtstand war auf
dem Hof Hoffschulte. Die Bomben fielen im Jahr 1944 auch in Angelmodde.
Tacke
beschreibt diese Ereignisse eingehend und erwähnt auch die
Tiefflieger im
Jahre1944. Schließlich geht er der Frage nach, wie die
Verpflegung des Dorfes
gewährleistet wurde. Weitere Punkte sind die Volksschule,
Evakuierung und das
Polizeiwesen im und kurz nach dem Krieg. Das Ende des Krieges und die
Zeit nach
1945 zeichnet Tacke ebenso wie die lange noch sichtbaren Erinnerungen
an den
Krieg auf.
Heft 20
Die
Entwicklung von
Angelmodde –West
Von Alfons Muhr
Aus dem Inhalt:
Bebauung vor 1925, Bebauung
ab 1925 und
Ortsteilbezeichnung; Nordwestliche Heidestraße / Durchbruch zum
Paul Engelhard
Weg, Lebens- mittelversorgung/ Autobusverbindung, Heide- und
Höftestraße, die
nord- westliche Birkenheide/ Internierungslager, die südliche
Birkenheide,
Buschstraße und Westfalengas, Flasskuhl, Annette-von-Droste-
Hülshoff-Schule,
Homannstraße, Weitere Realisierung des Wirtschaftsplanes aus dem
Jahr
1951/1952, Bedeutung der Wohnbaugesellschaften, Berliner Straße /
Vogelrohrsheide, Peter-Büscher-Siedlung, Caspar-Hessel-Siedlung,
Schopenhauer-Straße, Bachstraße, Waldsiedlung und Bau der
Eichendorffschule,
Albersloher Weg,
Das Alte
Dorf
Angelmodde – Siedlungsgeographische Entwicklung
Von Johannes
Sickmann
Aus dem Inhalt:
Die heutige Besiedlung,
Naturgeographische Grundlagen des
Siedlungsraumes Angelmodde, Die Bodennutzung, Die Flurnamen, Besiedlung
bis
1828 in Abhängigkeit von naturgeographischen
Voraussetzungen,Überblick über die
Weiterentwicklung der Siedlung Angelmodde anhand des Urkatasters und
der
verfügbaren Meßtischblätter.
Heft 21
Angelmodde
1912 –
1946 - Die etwas andere
Dorfgeschichte
von Wolf Lammers
Aus
dem Inhalt (Auszüge):
1914
– Das entscheidende Jahr,
Dreiklassenwahlrecht – königliche
Osterbotschaft 1917, Das Ende des
Krieges 1918, Bürgerwehren –
bewaffnet, Der neue Gemeinderat
1919, Das neue Amtsgebäude in Wolbeck
1924, Separatismus aus Albersloh,
Inflation der Wahlen,
Arbeitslosigkeit, Freiwilliger
Arbeitsdienst – FAD, 1933 -
Beginn des Dritten Reiches,
Die Machtergreifung im Amt Wolbeck, Amtmann
Breuker - 1940 – 1945, Das
Erbhofgesetz, Gefälschte Wahlen, Verbote
– Durchsuchungen – Beschlagnahmungen, Der Hitlergruß, Die
Feiertage der Nazis,
Nationalzeitung gegen Heimatblatt, Volksbüchereien,
Die Josephs
Geschichte
Heft 22
Die
katholische Volksschule Angelmodde -
Geschichte einer
Schule
von
Johannes Tacke
Aus
dem Inhalt:
Die
„katholische Volksschule Angelmodde“ und
ihre geschichtliche Entwicklung von 1613 bis 1871, Unterrichtsinhalte
und ihre
Umsetzung im 20. Jahrhundert, Einschnitt – der Krieg1914/18 – und die
Nachkriegszeit 1918/39, Nachkriegszeit und die Schule – Kriegsende
1945, Eine
Ära – letzter Schulleiter Reinhard Schmidt -
beginnt und wird zu Ende geführt (1954-1968), Neuer
Name:
Fürstin-von-Gallitzin-Schule – 1961 – 1968.
Die
Heimatkarte Angelmodde der ehemaligen evangelischen Volksschule
Angelmodde
Von
Otto Senger
Aus
dem Inhalt:
Gründung
der evangelischen Volksschule, Zur Person Eugen Böhme, Vier Jahre
in der
Baracke.
Heft 23
Geschützte
und nicht geschützte Häuser und Bauwerke – Denkmalschutz in
Angelmodde
Von
Jochen Brück und Kajo Plassmann
Aus
dem Inhalt:
Angelmodde,
ein Künstlerdorf an der Werse, Restaurierung des Grabmahls der
Fürstin Amalie
von Gallitzin an der Südseite der Agatha-Kirche,
Denkmalgeschützte Wohnhäuser
und Wohnspeicher, Kötter- Bauernhäuser und ein Gutshof nach
der historischen
Karte von 1884, Das Gallitzin-Haus und der Dorfkern, Restaurierung des
ältesten
Angelmodder Doppelbildstocks „Heilige Familie/Fünf-Wunden-Christi“
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